WIE SIE SICH SCHüTZEN - CORONA IST NOCH NICHT VORBEI: NEUE FLIRT-VARIANTEN AUF DEM VORMARSCH

Die Hochzeit der Pandemie ist vorbei, doch dass neue Corona-Varianten die Lage wieder verschärfen, ist nicht ausgeschlossen. Nun sind in den USA neue Mutationen aufgetreten, die Forschern Sorgen bereiten. Die neuen FLiRT-Varianten breiten sich rasend schnell aus. Auch bei uns sind sie schon aufgetaucht.

Eigentlich mag niemand mehr über Corona nachdenken. Doch die Gefahr, dass Sars-CoV-2 sich weiterentwickelt und wieder gefährlichere Varianten hervorbringt, ist alles andere als ausgeschlossen. Nachdem der Omikron-Abkömmling JN.1 in den vergangenen Monaten das weltweite Infektionsgeschehen beherrscht hatte, sind nun neue Varianten auf dem Radar aufgetaucht, die sich gerade rasend schnell in den USA ausbreiten: die sogenannten FLiRT-Varianten. Der Name rührt von den jeweiligen Buchstaben „F“, „L“, „R“, „T“, die jeweils in den einzelnen Mutationen dieser Varianten vorkommen wie beispielsweise F456L.

FLiRT-Variante KP.2 bereits in Deutschland nachgewiesen

Bei FLiRT handelt es sich um eine ganze Familie von Varianten, die aus JN.1 entstanden sind. Innerhalb dieser FLiRT-Familie fällt vor allem eine schon negativ auf: KP.2. Laut Daten der US Centres for Disease Control and Prevention (CDC) machte diese bereits in den letzten beiden April-Wochen 25 Prozent der auf Varianten untersuchten Fälle in den USA aus.

Auch in Deutschland tritt die Variante bereits auf. Zwar dominiert laut aktuellem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts noch JN.1 mit einem Anteil von 38 Prozent, aber KP.2  liegt mit 19 Prozent bereits auf Platz zwei.

Frühlingeswelle durch FLiRT-Varianten?

Die Vermutung liegt also nahe, dass diese FLiRT-Familie das Potenzial hat, eine Frühlingswelle auszulösen. „Ich prognostiziere, dass wir in den nächsten Monaten aufgrund der FLiRT-Varianten eine Welle, aber keine signifikante neue Infektionswelle erleben könnten“, äußerte sich Eric Topol, Executive Vice President bei Scripps Research, kürzlich in einem Newsletter .

Er geht davon aus, dass die FliRT-Varianten keine wirkliche Herausforderung für unser Immunsystem darstellen, da sie sich nicht zu stark von den Vorgängern unterscheiden. Sicher sei er sich aber dennoch nicht. „Auf diese optimistische Perspektive können wir uns nicht unbedingt verlassen. Wir werden sehen“, schränkt er ein.

FliRT-Varianten könnten Immunschutz umgehen - So schützen Sie sich

Topol geht noch davon aus, dass eine kürzlich durchgemachte JN.1-Infektion einen gewissen Schutz vor FliRT-Infektionen bietet. Auch eine Preprint- Studie aus Japan zeigt offenbar, dass KP.2 weniger ansteckend ist, als JN.1.

In punkto Impfung sieht es allerdings anders aus. Weitere Preprint-Studien deuten wohl darauf hin, dass FLiRT-Varianten den Immunschutz möglicherweise besser umgehen können als JN.1, berichtet „ Time “.  „Das ist nicht gut“, sagt Topol dazu.

Deshalb empfiehlt der Forscher Risikogruppen, weiterhin vorsichtig zu sein und sich impfen zu lassen. Denn für ältere Menschen, chronisch Kranke und Immunschwache kann eine Infektion, egal mit welcher Variante, nach wie vor einen schweren Verlauf nehmen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät nach wie vor Risikogruppen sowie allen Menschen ab 60 Jahren zu einer jährlichen Auffrischungsimpfung mit einer aktuell von der WHO empfohlenen Variantenanpassung. Auch altbewährte Schutzmaßnahmen wie

  • Abstand halten
  • Masken in Innenräumen
  • regelmäßiges Händewaschen

helfen, das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren.

Forscher hält Corona weiterhin für gefährlich

Dass Corona weiterhin eine Gefahr ist, steht für Topol außer Frage. „Selbst wenn FLiRT nicht eintritt, gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie sich Sars-CoV-2 neu erfinden und neue oder bessere Wege finden kann, unserer Immunantwort zu entgehen“, sagt er weiter in seinem Newsletter.

„Wir haben diesen Film schon einmal gesehen“, betont er. Die längerfristige Sorge sei daher, dass Corona eben nicht einfach verschwinden wird und wir deshalb bessere Impfstoffe brauchen, um auf neue potenziell gefährlichere Varianten vorbereitet zu sein.

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